Zwar hatte sich Ende des Jahres bereits der vorweihnachtliche Grauschleier des Winters über Zentraleuropa gelegt, doch ich darf unter diesem noch hindurchschlüpfen und im nur wenige Flugstunden entfernten Valencia an der spanischen Ostküste die Kurzärmeligkeit genießen. Selbst Mitte November erlaubt mir der wolkenlose Himmel schon beim Anflug der mediterranen Küstenstadt den ungetrübten Blick auf das Stadtrelief, und die Sonne ist auch in den darauf folgenden Tagen keine seltene Begleiterin. Voilà der Versuch, in nur zwei Tagen die vielschichtigen Facetten einer Stadt kennenzulernen, deren Sprache zwischen Spanisch und Valencianisch oszilliert.

Die lauschige Altstadt Valencias.
Für einen kurzen Ausflug eignet sich Valencia optimal, birgt die Stadt doch von allem Interessanten eine ordentliche Portion und damit die Möglichkeit eines Wochenendausflugs, der die Zeit wie magisch länger erscheinen lässt. Mit den folgenden Tipps zeigt sich das spanische Schmuckstück von seiner besten Seite.
Ein Fahrrad mieten
Auch wenn Valencias Netz von Fahrradwegen stellenweise noch ausbaufähig ist, erweist sich das Herumkurven auf zwei Rädern als wahrer Segen für kurze, touristische Besuche Valencias, ohne dabei wertvolle Zeit auf endlosen Wanderungen von A nach B zu verlieren. Gerade entlang bedeutender Sehenswürdigkeiten führen zahlreiche Fahrradwege, die eine Entdeckung der Stadt mit beflügelter Leichtigkeit erlauben. In den mit Orangenbäumen bespickten Gässchen der Altstadt kann man sich leicht verlieren und entdeckt dabei so manch ein gemütliches, kleines Café oder originelle Läden mit lokalen Delikatessen oder traditionellem Kunsthandwerk (beispielsweise detailreich geschnitzte Figuren der traditionellen Fallas-Feste Valencias).

Weiter geht’s nicht – mit dem Fahrrad bis an den Hafen von Valencia.
Entlang den Jardin del Turia kann man dagegen ungestört fast bis zum Paseo Maritimo radeln, um dort am größten Strand der Stadt, dem Malvarrosa, die Zehen in den Sand zu stecken oder wellenhungrigen Surfern dabei zuzuschauen, wie sie aufs Meer hinaus paddeln und sich von den Wellen zurück Richtung Ufer tragen lassen.
Zahlreiche Fahrradverleihstätten bieten in Valencia Fahrräder zu günstigen Tarifen an, beispielsweise der Passion Bike Verleih (Calle Serranos 16) am Rande der Altstadt.

Surfin’ Valencia – am endlosen Strand Malvarrosa.
Der blühende Fluss – Jardin del Turia
Von Überschwemmungen geplagt, entschloss sich die Stadt Valencia in den 1950er Jahren, den Fluss Turia trockenzulegen und außerhalb der Stadt umzuleiten. Anstelle des Wassers entstand eine großflächige Park- und Kulturanlage. Die grüne Ader der Stadt, der Jardin del Turia, durchzieht die gesamte Stadt vom Bioparc Zoo im Westen bis hin zur Küste, wodurch man durch den wunderschönen endlosen Garten schlendern/fahren und dessen architektonische und kulturelle Highlights bestaunen kann. Stark befahrene Straßen kann man dadurch leicht umgehen, um nur in Altstadt- oder Meeresnähe den grünen Fluss zu verlassen.
Nahe dem Hafen befindet sich ein Kulturzentrum, das für sich allein einen gesamten Tag in Anspruch nehmen kann und Besucher mit ergreifender Avantgardearchitektur in eine fremde Welt entführt.

Die grüne Ader Jardin del Turia.
Eine Stadt in der Stadt – La Ciudad de las Artes y de las Ciencias
Die Stadt der Künste und Wissenschaften, ein weiträumiges Areal voll futuristischer Gebäude – manche davon erinnern an eine Mischung aus Raumschiff und Meerestier, – hat es sich anscheinend zum Ziel gemacht, ein ganzheitliches Eldorado der Kunst, Wissenschaft und Architektur zu sein.
Hier stehen das Konzerthaus, das Planetarium, das mehrstöckige Wissenschaftsmuseum nach dem Motto “Anfassen und Ausprobieren erwünscht” und das Aquarium Oceanográfic. Allein für die letzteren beiden sollte genügend Zeit eingeplant werden: während das Museo de las Ciencias beinahe sämtliche Bereich der Wissenschaft zu behandelt, erstreckt sich das größte Aquarium Europas auf einem Areal von der Größe mehrerer Fussballfelder und setzt sich zusätzlich zur Ausstellung der Tiere aller Kontinente für deren Erforschung und Erhalt ein.

Die futuristische Stadt der Künste und Wissenschaften.


Valencia hat noch viel mehr zu bieten: bald geht’s weiter mit Teil 2 der Story!
Direktflüge nach Valencia gibt es in Österreich übrigens von Wien, in Deutschland von fast allen größeren Städten aus wie Berlin, Frankfurt und München, und in der Schweiz aus Genf und Zürich!
Dieser Beitrag erschien erstmals am 15.01.2016 auf www.tripwolf.com. Offenlegung: tripwolf Autorin Lena war auf Einladung von Valencia Turismo und der Spanischen Botschaft ein paar Tage in Valencia unterwegs. Sämtliche Meinungen sind ihre eigenen.
Alle Fotos: Lena Sharma.