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Paella, Orangen und Straßenkunst – Ein Wochenende in Valencia (Teil 2)

Im vergangenen Herbst unternahm ich aus Wien eine zweitätige Flucht ins sonnige Valencia an der Ostküste Spaniens, um dem heranbrechenden Winter noch einmal zu entkommen. Dort ließ ich mich überraschen von einer Stadt, die sich nicht nur durch eine umstrittene Stierkampf-Tradition, sondern auch durch ein reichhaltiges Kulturangebot, gesellige Locals und ein vielseitiges Stadtbild auszeichnet. Eine kunterbunte Begegnung mit dem urbanen Schmuckstück Valencia.

Die Altstadt – Architektur von Gotik bis Neoklassizismus

 

Von der einstigen Stadtmauer sind nur noch bruckstückhafte Mauerreste und ein paar Stadttore zu besichtigen, der Hauch der Geschichte strömt dennoch durch die Altstadt-Gassen Valencias, deren Gebäude architektonische Spuren aller Epochen aufweisen. In der Umgebung der Plätze Plaza de la Virgen und Plaza de la Reina befinden sich die Kathedrale (angeblich im Besitz des original Heiligen Kelchs des letzten Abendmals, für dessen Besichtigung 5 Euro Eintritt einkassiert werden), die Seidenbörse und der imposante Mercado Central, bei dem es sich um einen der ältesten Märkte Europas handeln soll.

 

 

Während es in Sachen Verkehr und Shopping in manchen Gegenden recht lebhaft zugehen kann, je weiter man sich aus dem Herzen der Altstadt entfernt, kann man sich in den von kleinen, bunten Geschäften durchzogenen Gässchen noch zwischen – sehr vielen – aromatischen Orangenbäumen und schwatzenden Valencianas und Valencianos verlieren.

Die bunte Seite der Altstadt – El Carmen

 

Valencia ist allerdings keineswegs altbacken, und das ist selbst in der Altstadt noch zu erkennen. Wer den quirligen Bezirk El Carmen im Nordwesten der Ciudad Vieja betritt, fällt wie Alice in Wunderland in eine fremde Welt voll surrealer Bilder und leuchtender Farben. Als hätte sich der Bezirk als großräumige Leinwand angeboten, findet sich hier an jeder Ecke und jeder zweiten Wand Street Art Kunst mit eindringlichen Motiven und bald erkennbarer persönlicher Handschrift. Zwischendurch versorgen einen die zuhauf vorhandenen kleinen Cafés und Restaurants mit Bocadillos (Sandwiches) oder Churros, einem länglichen, Krapfen-artigen Gebäck, das besonders in eine Tasse Schokolade getunkt für eine geschmackliche Fiesta sorgt – oder aber man wartet, bis die Nacht hereinbricht und stürzt sich in das intensive Nachtleben von El Carmen.

Paella ist nicht gleich Paella – die Eigenheiten valencianischer Kulinarik

Valencia ist die Wiege der Paella, kein Weg führt hier an den vielseitigen Varianten der berühmten Reispfanne vorbei, die bereits zu Renaissancezeiten von Bauern der Umgebung mit lokalen Zutaten zubereitet worden sein soll. Im Bereich des Naturparks Albufera ist Valencia umgeben von Reis- und Chufa-Feldern, einer speziellen Sorte von Erdmandeln. Chufas dienen als Grundzutat der valencianischen Erfrischungsgetränks Horchata – neben dem Cocktail auf Orangensaftbasis Agua de Valencia das zweite typische Getränk der Region.

stlicher Tipp: Zwei mal jährlich, im November und im Juni, findet in Valencia die Cuina Oberta statt, die Restaurantwoche, während deren viele Restaurants ihr Können zeigen und speziell zusammengestellte Menüs zum erschwinglichen Einheitspreis anbieten. Für kulinarisch Affine eine empfehlenswerte Gelegenheit, sich den Gaumenfreuden bekannter Haubenkochs hinzugeben, beispielsweise in der modern-gemütlichen Mercatbar (Carrer de Joaquín Costa 27).

Ich kann kum glauben, dass nur eineinhalb Tage vergangen sind, seit ich in Valencia angekommen bin, verlasse ich die Stadt doch mit einer Fülle an Eindrücken, die ich unmöglich in einer derart kurzen Zeit sammeln hätte können. Und dennoch, Valencia ist vieles: jung und kreativ, aber auch historisch und traditionsbewusst, grün wie ein Garten und blau wie das Meer.

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Direktflüge nach Valencia gibt es in Österreich übrigens von Wien, in Deutschland von fast allen größeren Städten aus wie Berlin, Frankfurt und München, und in der Schweiz aus Genf und Zürich!

Dieser Beitrag erschien erstmals am 27.02.2016 auf www.tripwolf.com. Offenlegung: tripwolf Autorin Lena war auf Einladung von Valencia Turismo und der Spanischen Botschaft ein paar Tage in Valencia unterwegs. Sämtliche Meinungen sind ihre eigenen. 

Alle Fotos: Lena Sharma